Leserbrief zum Artikel: „Keine acht Monate zwischen Abriss und Neustart“ vom 28.10.2024 Netto ist schnell. Aber ist Netto auch nachhaltig?
Das KlimaNetzwerkSpringe (KNwS e.V.), ein Verein in der Gründungsphase (www.klimanetzwerk-springe.de), stellt sich genau diese Frage. Noch wissen wir nicht viel vom neuen Nettomarkt gegenüber dem Schulzentrum Nord. Wir lesen im o.g. Artikel, dass sich Netto mit diesem Markt „an nachhaltigere Standards“ anpassen will. Wir sind gespannt. Was jetzt schon ins Auge springt, ist das Dach. Es sieht aus, als wäre es speziell für die Sonnenenergienutzung konzipiert: ein riesiges Satteldach mit zwei Flächen in Ost-West-Richtung, frei von Hindernissen wie Gauben, Dachfenstern oder sonstigen Aufbauten. Besonders ideal ist, dass der Markt tagsüber – also dann, wenn die Sonne scheint – einen hohen Strombedarf hat. Die vielen Kühl- und Lüftungsaggregate könnten den Strom vom Dach direkt, klimafreundlich und kostengünstig nutzen. Bessere Voraussetzungen kann man sich kaum wünschen. Und außerdem wäre es ein sehr überzeugender Beitrag zur Nachhaltigkeit und zum Klimaschutz. Unser Beifall wäre dem Nettomarkt sicher. Übrigens: Lidl hat diesen Schritt bereits bei vielen Märkten umgesetzt. Auch der Gesetzgeber hat reagiert. Seit dem 1.1.2023 gibt es in der NBauO, § 32a, die Verpflichtung zur Errichtung von PV-Anlagen auf gewerblichen Neubauten. Sollte der Bauantrag für den Nettomarkt nach 2023 gestellt worden sein, wäre es interessant zu erfahren, welche Ausnahme hier vorliegt. Noch sind wir optimistisch. Selbst wenn Netto selbst keine Solarenergienutzung realisieren will, bietet sich das KNwS an, zusammen mit der NaturEnergie eG für die Region Hannover ein Bürgerbeteiligungsprojekt zu initiieren. Die NaturEnergie hat bereits viele PV-Anlagen auf gemieteten Dächern in und um Hannover verwirklicht. Am Ende profitieren die Eigentümer und Nutzer des Gebäudes z.B. durch besondere Konditionen regenerativer Energienutzung vom eigenen Dach. Profitieren würden auch die Bürger durch Renditen aus ihren Beteiligungen. Gleichzeitig würden sie sich mit Netto verstärkt identifizieren; auch kein Nachteil für den Marktbetreiber. Und nicht zuletzt hätte diese Aktion eine positive Wirkung auf die Nachhaltigkeit, speziell auf das Klima und damit auf das Image von Netto. Falls Netto keine PV-Anlage realisieren möchte, würde sich das KlimaNetzwerkSpringe sehr freuen, den Verantwortlichen unsere Idee vorstellen zu dürfen.
Rudolf Rantzau www. KlimaNetzwerk-Springe.de
KlimaNetzwerk Springe e.V. Stand 11/2024
31832 Springe
Tel. 0 178 67 78 900